
Sonja Manzig
26. Feb. 2025
Manche Dinge gehören zu einer Hochzeit wie das Champagnerglas zur zitternden Brauthand oder der entsetzte Blick des Bräutigams, wenn die Schwiegermutter ihre Rede beginnt. Die Hochzeitszeitung ist eines dieser Dinge. Doch was hineinschreiben, damit sie mehr wird als eine bloße Chronik des Offensichtlichen?
Damit sie nicht verstaubt, sondern über Jahrzehnte hinweg immer mal wieder aus der Schublade gezogen wird – als Relikt eines Tages, an dem das Glück greifbar war? 10 Ideen, die die Hochzeitszeitung vom banalen Beiwerk zum Meisterwerk machen.
1. Das große Editorial – oder: ein Hoch auf die Liebe
Jede anständige Zeitung beginnt mit einer Leitlinie, einem Vorwort, das nicht einfach nur ein Vorwort ist, sondern eine Einladung: an die Leser, an das Paar, an die Zukunft. Hier darf sich ein Trauzeuge literarisch austoben oder die beste Freundin der Braut die sentimentale Keule schwingen.
2. Eine Biografie in Anekdoten
Natürlich kennt jeder das Brautpaar – doch kennen sie sich selbst so gut wie ihre Gäste sie kennen? Eine Sammlung von Geschichten, die den wahren Charakter der beiden offenlegt – von der peinlichsten Kindheitserinnerung bis zum verrücktesten Paarmoment. Gerne im investigativen Stil: "Exklusiv enthüllt – was die Braut ihrem Bräutigam nie erzählt hat."
3. Das Hochzeits-ABC – eine Enzyklopädie des Wahnsinns
Von "A wie Antrag" bis "Z wie Zukunftsträume" – ein Hochzeits-ABC bringt Ordnung ins Chaos und erzählt in kurzen, pointierten Sätzen die Geschichte einer Beziehung. "M wie Montag – der Tag, an dem die meisten Ehestreitigkeiten beginnen. Wissenschaftlich nicht bewiesen, aber faktisch belegbar."
4. „Wer hat’s gesagt?“ – Das ultimative Zitate-Rätsel
„Ich brauche nur eine Minute!“ – Braut oder Bräutigam? Dieses Spiel ist nicht nur ein Zeitvertreib, sondern auch ein psychologischer Tiefenblick in die Ehe, bevor sie überhaupt begonnen hat. Gäste können raten, wer welchen Satz regelmäßig sagt – ein Spaß mit Überraschungspotenzial.
5. Der ultimative Ehevertrag – mit Augenzwinkern
Die echten Verträge sind nüchtern und voller Klauseln. Wie wäre es mit einer augenzwinkernden Version? "Paragraf 1: Der Ehepartner mit den kälteren Füßen hat das Recht auf die Bettdecken-Mehrheit." Herrlich gerecht – und herrlich unterhaltsam.
6. Das „Was wäre wenn?“-Szenario
Was wäre, wenn sich das Paar nie begegnet wäre? Oder wenn der Antrag anders verlaufen wäre? Oder wenn beide ins Kloster gegangen wären? Wilde Theorien, absurd überspitzt, garniert mit Fotos aus der Kindheit. Eine Reise durch Paralleluniversen, in denen diese Hochzeit nie stattgefunden hätte – zum Glück findet sie aber doch statt.
7. Das Zukunfts-Horoskop – astrologisch völlig fragwürdig
Ein Horoskop, das verspricht, was nicht zu halten ist: „Die Sterne prophezeien eine goldene Zukunft – solange die Spülmaschine fair befüllt wird.“ Ein Muss für alle, die auch in einer Ehe an höhere Mächte glauben.
8. Die geheime Gästeliste – das kleine Who's who der Hochzeitsgesellschaft
Kurzporträts der wichtigsten Gäste, aber nicht nüchtern, sondern gnadenlos ehrlich. "Onkel Herbert – wird spätestens zur Eröffnung der Tanzfläche für allgemeine Verwirrung sorgen. Tante Gisela – bringt 17 Tupperdosen mit, für den Fall, dass Reste vom Buffet bleiben."
9. Die Zeitung von morgen – Blick in die Ehe-Zukunft
Stellen wir uns vor, es ist das Jahr 2044. Eine fiktive Zeitungsausgabe berichtet über das Leben des Paares. "Breaking News: Brautpaar von 2024 hat tatsächlich überlebt! Trotz gemeinsamer Ikea-Einkäufe und jährlicher Steuererklärungen."
10. Ein großes Dankeschön – aber mit Stil
Am Ende sollte eine Hochzeitszeitung nicht nur witzig, sondern auch herzlich sein. Ein handgeschriebener Dank, vielleicht mit einem alten Foto des Paares als Kinder – bevor sie wussten, dass sie einmal zueinander gehören werden. Denn am Ende geht es genau darum: Eine Hochzeitszeitung sollte nicht einfach eine Sammlung von Worten sein. Sie sollte ein Gefühl sein.